Der Ton macht die Musik, der Pfiff die Sprache. Eine 12 Millionen Jahre alte kanarische Insel: La Gomera. Seit Jahrhunderten verständigen sich die Insel-Bewohner:innen über Berg und Tal kilometerweit auf eine eigenwillige Art und Weise. Der Silbo Gomero ist die einzige Pfeifsprache der Welt, die tatsächlich „gesprochen wird“; sie besteht nicht nur aus ein paar Tönen, Signalen oder Zeichen, sondern baut auf dem lateinischen Alphabet auf und basiert auf dem Kastilischen.
Als eine der weltweit 70 Pfeifsprachen war der Silbo Gomero allerdings vom Aussterben bedroht. Die Bevölkerung hat die Zügel zur Rettung selbst in die Hand genommen. Mit Erfolg, seit 1999 ist die Pfeifsprache als Pflichtfach an den Schulen etabliert. 2009 erklärt die UNESCO dieses Kommunikationssystem, das von geschätzten 22.000 „Silbadores“ beherrscht wird, zu einem Stück immateriellen Weltkulturerbes.
Wie lebt man nun mit dieser Pfeifsprache in der heutigen Zeit? Wie ist sie entstanden und warum? Als Laune der Natur? Und vor allem wie funktioniert sie?
Fest steht, dass der Silbo Gomero fixer Bestandteil der kulturellen Identität der Inselbewohner ist, in ihren Alltag integriert wird, und den meisten Heimatgefühl bedeutet. Man trägt den Silbo über die Generationen hinaus stolz vor sich her und weiß, dass sich eine Sprache ihren Platz in der Zukunft nur sichern kann, wenn sie lebendig erhalten und demnach stetig weiter entwickelt wird.
ICH PFEIF DIR WAS … Eine Minet-Dokumentation, die dem Ruf nach einem historischen, künstlerischen, politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Phänomen folgt. Erna Cuesta und Agostino Fuscaldo auf den Spuren dieser einzigartigen Sprache und den Menschen, die sie leben.
Minet Doku: Ich pfeif dir was! - Erstausstrahlung 16.07.2025 - Rai Südtirol