Provenzalisch wird nicht nur im Aostatal und in verschiedenen Tälern der Provinzen Turin und Cuneo gesprochen, sondern auch in zwei Gemeinden in Apulien. Das Vorhandensein dieser Sprache in Süditalien ist auf eine vor Jahrhunderten stattgefundene Einwanderung von Mitgliedern der damals verfolgten Waldenser-Konfession zurückzuführen. Aber stimmt das wirklich? Ein Lokalaugenschein.

Bereits im frühem 20. Jahrhundert haben Wissenschaftler die Basilikata als eine wahre Schatzkiste an verschiedenen sprachlichen Identitäten entdeckt. Besonders interessant sind die vielen kleinen gallo-italienischen Sprachinseln, von denen es heute noch rund 20 gibt. Das „Galloitalico“ gilt als stark konnotiert gesprochene Sprache, die oft auch mit Gesten und Ausdrücken begleitet wird.

Die LIA RUMANTSCHA wurde 1919 als Dachorganisation aller romanischen Sprach- und Kulturvereine in der Schweiz gegründet. Seit 100 Jahren setzt sie sich für den Erhalt des Romanischen in Familie, Schule und Öffentlichkeit ein. Sie informiert über die romanische Sprache und Kultur, organisiert Sprachkurse, betreibt das Online-Wörterbuch Pledari Grond und gibt romanische Kinder- und Jugendbücher heraus.

Die Arbëreshë sind eine ethnolinguistische Sprachminderheit in den Abruzzen und auf Sizilien. Aus Cosenza stammt die Sprachwissenschaftlerin und Autorin Maria Annita Baffa. Sie erzählt in ihren Büchern von der faszinierenden Kultur der Arbëreshë, der sie angehört.

Außerdem wird das neue Buch und Forschungsprojekt von Georg Grote „Im Schatten der Zeitwende“ vorgestellt, indem er das Leben in Tirol zwischen 1900 und 1918 dokumentiert.

Im Minet-Gespräch ist Marc Röggla, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Minderheitenrecht an der Eurac zu Gast. Thema ist das 20jährige Bestehen des Gesetzes Nummer 482, das den Schutz historischer Sprachminderheiten regelt.

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